Die momac Group, Experte für die Instandsetzung von Industriegetrieben, erhielt in 2023 den Auftrag zur Überholung eines Rohrmühlengetriebes, das in der Zementproduktion eingesetzt wird.
Bei diesem Spezialgetriebe handelt es sich um ein zweistufiges Planetengetriebe des Herstellers MAAG mit der Bezeichnung P2U3-75/115, das zu den größten seiner Art gehört, die je gebaut wurden. Mit einem Gesamtgewicht von rund 110 Tonnen und einer Abtriebsbogenzahnkupplung von 25 Tonnen war dies keine leichte Aufgabe.
Unsere Experten führten eine umfassende Überholung durch, die den Austausch der hydrodynamischen Gleitlager, die Prüfung aller Verzahnungen mittels Magnetpulverprüfung (MP), die Abdichtung und die Ausrichtkontrolle umfasste. Außerdem wurde die Abtriebskupplung überholt.
Eine große Herausforderung stellte die Herstellung und Aufarbeitung der benötigten Gleitlager in nur wenigen Wochen dar. Darüber hinaus wurden Axialbolzen und Axialringe der Planetenlagerung aufgearbeitet und alte Lagersätze aufgearbeitet. Bei zwei der vom Kunden beigestellten Hauptlager wurden Bindefehler zwischen Grundkörper und Weißmetallbeschichtung festgestellt. Diese wurden von uns im Rahmen der Getriebeüberholung fachgerecht aufgearbeitet und einer Ultraschallprüfung unterzogen, um möglichen Schäden im späteren Betrieb vorzubeugen.
Eine weitere Herausforderung stellten die baulichen Gegebenheiten beim Kunden dar. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse und der eingeschränkten Kranmöglichkeiten (max. 20 Tonnen) in der nachträglich um das Getriebe und die Rohrmühle errichteten Halle konnte das Getriebe nicht vor Ort überholt werden. Die 25 t schwere Abtriebskupplung und die 22 t schwere erste Planetenstufe wurden per Schwertransport zu momac gebracht. Die zweite Planetenstufe wurde demontiert und vor Ort überholt.
Die Instandsetzung der Abtriebskupplung erforderte besondere Aufmerksamkeit, da ein Schmierungsproblem festgestellt wurde, das zu einem Fressen der Zahnflanken führte. Daher wurde eine Vermessung der beschädigten Verzahnung durchgeführt, um einen späteren Austausch zu ermöglichen. Ein Versatz in einer Bohrung eines Kupplungsbolzens zwischen Mühlenflansch und Kupplungsflansch wurde ebenfalls behoben.
Die Instandsetzung der zweiten Planetenstufe vor Ort war aufgrund der fehlenden baulichen Voraussetzungen und der begrenzten Krankapazität eine echte Herausforderung, die jedoch durch die Routine, das Können und die kreative Herangehensweise unserer Getriebeexperten sicher gemeistert wurde.
Wir danken allen Beteiligten für die hervorragende Zusammenarbeit, die es ermöglichte, diese besondere Getriebeinstandsetzung in weniger als drei Wochen durchzuführen.